©Franziska Strauss

„LIEBESGESCHICHTEN“ QUATUOR ARDEO

„Liebesgeschichten“ – Autour de l’Amour

Seit Anbeginn der Zeit ist die Liebe eine der größten Inspirationsquellen. Antonín Dvořák hatte Die Zypressen ursprünglich als Liedersammlung geplant, als er 23 Jahre alt war und sich unsterblich in die 16-jährige Josefa, eine seiner Studentinnen, verliebte (er heiratete später ihre Schwester). Dvořák brauchte etwas mehr als zwei Wochen, um diese 18 Liebeslieder zu komponieren. „Denkt an einen verliebten jungen Mann – davon handeln sie“, schrieb er wohl, als er acht davon unter dem Titel Liebeslieder, op. 83, veröffentlichte. Im Frühjahr 1887 widmete Dvořák dann ein Dutzend dieser süßen lyrischen Gesänge dem Streichquartett. Während seiner Flitterwochen im Jahr 1837 komponierte Mendelssohn das Quartett in e-Moll, das erste der drei Quartette, obwohl es unter dem Namen „n⁰ 2“ veröffentlicht wurde. Es ist vielleicht das dramatischste der drei Quartette aus Opus 44, mit einer Färbung von Dringlichkeit, die es mit seinem letzten Quartett teilt, in Mendelssohns bevorzugter Tonart e-Moll. Durch die Aufregung hindurch ist das Thema der ersten Violine von einer gewissen Melancholie geprägt. Seine Form und die synkopische Begleitung ähneln stark der Ouvertüre zum Violinkonzert, das Mendelssohn in derselben Tonart (und für denselben Geiger, Ferdinand David) im folgenden Jahr schrieb.
Janáček stammte aus einem Dorf im Nordosten Mährens, inmitten von Hügeln und Wäldern, wo die Bewohner unter großen Mühen den kargen Boden bearbeiten mussten, um ihr tägliches Brot zu verdienen. Der vitale und authentische Charakter dieser Natur spiegelte sich im Wesen und in der Kultur seiner Bewohner wider. Janáček blieb der traditionellen Musik seiner Heimatregion während seiner gesamten Kompositionen treu. Sein zweites Streichquartett, das er ganz am Ende seines Lebens schrieb, ist die Illustration der „Intimen Briefe“ an seine ganz junge Geliebte Kamila Stöslová.
Der Komponist benutzte die Viola d’amore, um die Stimme seiner Muse zu verkörpern. Da er von diesem Instrument mit seiner besonderen, silbrigen Klangfarbe, die durch den Effekt der Resonanz-Saiten entsteht, begeistert war, entschied er sich dafür, die Violastimme seines Quartetts auf der Viola d’amore spielen zu lassen. Wir haben uns für diese Version entschieden, um der Vorstellung des Komponisten so weit als möglich nahe zu kommen.

Programm „Über die Liebe“, musikalische Liebesgeschichten

Antonín Dvořák (1841-1904)
aus Zypressen – (für Streichquartett) o.op., B 152
152/11   Nature Lies Peaceful in Slumber and Dreaming (Nad krajem vévodí lehký spánek), Allegro scherzando
152/12   You Ask Why My Songs (Ty se ptáš, proč moje zpěvy), Allegro animato

Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847)
Streichquartett e-Moll, op. 44, 2
Allegro assai
Scherzo. Allegro di molto
Andante
Presto agitato

Leoš Janáček (1854-1928)MIT VIOLA D’AMORE
Quartett für zwei Violinen, Viola / Viola d‘ Amore und Violoncello „Intime Briefe“
Andante
Adagio
Moderato
Allegro

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